Das Spiel, das mit einem 2:0 (0:0) für die Gastgeber endete, war zwar über weite Strecken nicht besonders ansehnlich, bescherte RWE aber trotzdem drei Punkte. „Das war sicherlich kein fußballerischer Leckerbissen“, sagte der Essener Coach Jan Siewert nachher und meinte damit vor allem den ersten Durchgang, der wenige Höhepunkte zu bieten hatte.
In den ersten 45 Minuten gab es für die 11.114 Zuschauer an der Hafenstraße tatsächlich nur ein Highlight zu bestaunen, als Benjamin Baier in Minute 39 im Strafraum zum Schuss kam und an RWA-Keeper Sören Stauder scheiterte. Kein Wunder, dass sich Gästetrainer Marco Antwerpen mit der ersten Hälfte daher deutlich zufriedener zeigte als sein Kollege.
Und seine Zufriedenheit hätte noch deutlich größer ausfallen können, wenn Aygün Yildirim nach dem Seitenwechsel aus bester Schussposition nicht am Tor vorbei geschossen hätte (53.). „Ich glaube, wenn wir in Führung gegangen wären, hätten wir wahrscheinlich die Punkte mitgenommen“, mutmaßte Antwerpen, der seine Mannschaft für das Auftreten in Essen lobte. „Wir haben viel investiert, hinten raus fehlten uns dann leider die Körner. Es war aber zwischen beiden Mannschaften kein großer Leistungsunterschied zu sehen. Das gibt uns Auftrieb.“
Obwohl bei Siewerts Mannschaft noch einiges an Verbesserungspotenzial vorhanden ist, war dem Trainer wichtig zu sehen, dass die Zweikämpfe „anderes als in Lotte“ bestritten wurden. „Ich habe Szenen gesehen, in denen sich Leon Binder oder auch Benjamin Baier richtig reingepfeffert haben.“ Baier und Binder waren es auch, die mit ihren Treffern für den Sieg sorgten. Einen Flugkopfball Baiers fälschte zunächst Felix Backszat ins Tor ab (72.), bevor Binder nach einer Ecke für die Entscheidung sorgte und einen Abpraller in die Maschen beförderte (84.).
Siewert zeigte sich sehr erleichtert über den Erfolg seiner Mannschaft, der für die Gastgeber extrem wichtig war, um nicht noch weiter unten reinzurutschen. RWE hat wieder vier Punkte Abstand zwischen sich und die Abstiegsplätze gebracht. In einer Woche geht es für Rot-Weiss auf den Aachener Tivoli zur kriselnden Alemannia. Mit einem Sieg dort könnte RWE die Aachener in der Tabelle sogar überholen. Einen Arbeitssieg dort würde Siewert sicherlich sofort unterschreiben.